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Die Geschichte der POMUS

Von kleinen Dorfgenossenschaften zur größten Obstgenossenschaft Südtirols

Der Ursprung einer starken Gemeinschaft 
Am 20. August 1893 versammelten sich 22 Bauern und Obstproduzenten aus dem Burggrafenamt im Gasthaus „Andreas Hofer“ in Meran, um die erste Obstgenossenschaft Südtirols, die Obstproduzenten-Genossenschaft Meran-Burggrafenamt, zu gründen. Bereits acht Tage später fand die konstituierende Generalversammlung statt. Mit vereinten Kräften exportierte die Genossenschaft ihr Obst unter anderem ins Deutsche Reich, nach Italien, Russland und in andere europäische Länder. 

Herausforderungen, Rückschläge und neue Bündnisse
Die Entwicklung der Genossenschaft erreichte 1909 mit 106 Mitgliedern einen ersten Höhepunkt. Doch der Erste Weltkrieg, die Abtrennung Südtirols von Österreich und der Verlust der traditionellen Absatzmärkte setzten der Genossenschaft schwer zu. Interne Streitigkeiten und logistische Schwierigkeiten belasteten zusätzlich. So war zwar die Errichtung des Lagers Lana im Jahre 1902 ein wichtiger Schritt, um den örtlichen Bauern entgegenzukommen, doch zeigte sich in den folgenden Jahrzehnten, dass die getrennte Verwaltung der beiden Standorte immer komplizierter wurde. Diese und andere Schwierigkeiten führten schließlich zur Abspaltung des Lagers Lana und zur Gründung der Obstproduzenten-Genossenschaft Lana bei Meran, der späteren POMUS, im Jahre 1926. Die OPG Meran Burggrafenamt wiederum übersiedelte 1946 nach Algund und änderte ihren Namen in OG Algund.

Die Genossenschaften als Herzstück des dörflichen Lebens in Südtirol
Diese Entwicklung stand symbolisch für die Dynamik in der Region, denn auch in den folgenden Jahrzehnten prägten zahlreiche kleine Genossenschaften das dörfliche Leben in Südtirol. In den 1980er Jahren hatte fast jedes Dorf seine eigene Genossenschaft, oft sogar mehrere, wie in Lana und Algund. Diese Genossenschaften waren für die Bauern wichtige Handelsplätze und Orte des Zusammenhalts, um gemeinsam wirtschaftliche Ziele zu verfolgen.

Tradition trifft Innovation
In den darauffolgenden Jahrzehnten brachten der technische Fortschritt und die steigenden Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels grundlegende Veränderungen mit sich. Wurde das Obst früher unverpackt direkt an den Großhandel geliefert, musste es nun sortiert und verpackt werden. Große Investitionen in Verpackungs- und Sortiermaschinen wurden notwendig, die kleine Betriebe allein wirtschaftlich nicht bewältigen konnten. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, wurden Synergien und Kooperationen gesucht. 

Unser Weg in die Zukunft 
Die steigenden Anforderungen, die stetige Modernisierung unserer Branche in den Bereichen Lagerung, Verpackung, Verarbeitung und Logistik sowie die Internationalisierung der Märkte haben zu einer Reihe von Zusammenschlüssen geführt, die heute in der größten Obstgenossenschaft Südtirols, unserer Obstgenossenschaft POMUS, münden. Ziel und Zweck der OG POMUS ist es, wettbewerbsfähig zu agieren, die Rahmenbedingungen für zukunftsweisende Investitionen zu schaffen und gleichzeitig kosteneffizient auf höchstem internationalen Niveau zu arbeiten. Das genossenschaftliche Prinzip und die Wertschöpfung für die Mitglieder stehen dabei stets im Vordergrund.

 

Die Namensgebung: Eine kreative Lösung

Nachdem das faschistische Regime den deutschen Namen OPG Lana nicht mehr zuließ, soll der findige Apotheker Ivo von Wallpach damals den lateinischen Begriff „POMUS“ für „Obstbaum“ als neuen Namen der Genossenschaft vorgeschlagen haben, um eben diesen faschistischen Vorgaben zu entgehen und gleichzeitig die Bedeutung des Obstes in der Region zu unterstreichen.

UNTER EINEM DACH

Unsere Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit wird auch durch die starke Zusammenarbeit mit unseren zwei Erzeugerorganisationen gestärkt:

VOG, Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften 
VOG, die größte Vermarktungsorganisation für Äpfel in Europa, leistet mit innovativen Marketingkonzepten und einem internationalen Netzwerk einen maßgeblichen Beitrag zur weltweiten Bekanntheit und Beliebtheit Südtirols als „Home of Apple“ und damit auch unserer Apfelmarken, allen voran unserer Marlene®-Äpfel.

VOG Products, Spezialist in der Obst-Veredelung
VOG Products verarbeitet jene Äpfel der Südtiroler Obstgenossenschaften, die für den Tafelmarkt nicht geeignet sind, zu Konzentraten, Säften und Pürees und vermarket diese Produkte weltweit. Neben den Halbwaren hat VOG Products mit „Leni’s“ und „Alpl“ Marken geschaffen, hinter denen die Südtiroler Produzenten stehen.

VOG: www.vog.it/d
VOG Products www.vog-products.it/de

Fusionen im Laufe der Zeit

Die Entwicklung von kleinen Dorfgenossenschaften zur heutigen POMUS beschreibt eindrucksvoll den Wandel der Zeit, den wir konsequent als Chance begriffen haben. Dabei haben wir stets das Wohl unserer Mitglieder im Blick behalten.“
 

Johannes Runggaldier, Obmann